Dateien müssen auf unseren Datenträgern in irgendeiner Weise organisiert werden. Ohne eine verlässliche Speicherstruktur wäre eine Arbeit undenkbar. Was muss der Computer aber im Hintergrund dafür alles unternehmen? Und welche Rolle spielen dabei MBR und GPT? Das sehen wir uns in diesem Artikel mal genauer an.
Seitdem Computer Daten verarbeiten und speichern, werden Dateisysteme gebraucht. Eine funktionierende Organisation ist dabei unerlässlich, vor allem wenn es um schnelle Zugriffe und um Integrität aller Daten geht. Genau hier kommen MBR und GPT ins Spiel.
MBR - was ist das eigentlich?
MBR - oder der Master Boot Record - wurde während den 1980er Jahren für Festplatten entwickelt. Er dient zum einen als Startprogramm für BIOS basierte Computersysteme und als Organisator aller Partitionen auf einer Festplatte. Er befindet sich immer im ersten Sektor und ist nur 512 Byte groß.
Wie genau funktioniert MBR?
Wenn Computer hochgefahren werden, geht das BIOS irgendwann dazu über, den MBR der Startfestplatte auszulesen. In diesem findet es alle notwendigen Informationen, um das Betriebssystem zu finden und zu starten. Gleichzeitig stellt der MBR eine Tabelle bereit, indem alle Partitionen einer Festplatte eingetragen sind. Das Betriebssystem soll dadurch auf einen Blick sofort erkennen, wie viele Partitionen existieren und wo diese sich auf der Festplatte befinden.
Partitionen wiederum haben Dateisysteme, die wiederum Dateien organisieren. Ein Dateisystem könnte unter Windows z. B. NTFS oder exFAT sein. Sie enthalten ebenfalls Tabellen, in denen alle Dateien u. a. mit Namen und Speicherort eingetragen sind.
Im Prinzip ist die Organisation unserer Dateien also verschachtelt: Der MBR organisiert alle Partitionen auf einer Festplatte, die Partitionen haben Dateisysteme, die wiederum alle Dateien organisieren.
Und wofür wird GPT gebraucht?
Im Laufe der Jahre kamen immer neuere und modernere Speichermedien auf den Markt und die Kapazitäten wuchsen rasant an. MBR ist zweifelsohne eine sehr wichtige Komponente zur Organisation von Partitionen, er genügt jedoch den Anforderungen von heute nicht mehr. Daher beschloss die Industrie die Entwicklung von GPT und definierte die Organisation von Partitionen auf Datenträgern neu.
GPT - oder die GUID Partition Table - tut im Prinzip nichts anderes als MBR. Die Entwickler gingen dabei mit der Zeit und richteten sie nicht auf BIOS basierte, sondern auf UEFI basierte Computersysteme aus. Während bei MBR max. vier Partitionen in die Tabelle eingetragen werden können, können mittels GPT im Prinzip so viele Partitionen in die Tabelle eingetragen werden, wie der Datenträger an Speicher zu Verfügung stellt. Eine Partition ist dabei wie bei MBR nicht auf die Größe von max. 2 TiB beschränkt, sondern kann bis zu 18 EiB groß sein. Neu bei GPT sind auch sog. Back-up-Sektoren, in denen Informationen redundant abgelegt werden und die Datenverlust geringfügig vorbeugen. Jede Partition und der Datenträger selbst ist mit einer sog. GUID versehen, anhand der eine eindeutige Identifizierung erfolgen kann.
Aus Kompatibilitätsgründen hält GPT im ersten Sektor des Datenträgers aber immer noch den MBR. Diese enthält lediglich die Information, dass der gesamte Datenträger belegt ist und hat ansonsten keinerlei Funktion.
Wird MBR heute also nicht mehr verwendet? Und kann ich GPT auch auf älteren Festplatten verwenden?
Wir treffen vereinzelt immer noch auf Computersysteme an, dessen Festplatten mit MBR initialisiert sind. Dies betrifft jedoch fast ausschließlich Rechner der älteren Generationen bzw. mit älteren Betriebssystemen. Auch ältere Datenträger können mit GPT initialisiert werden. In dieser Angelegenheit beraten wir Sie gern.