Heutzutage werden beinahe alle Daten und Dokumente digital verwaltet. Briefe, E-Mails, persönliche Medien wie Bilder oder Urlaubsvideos sind sicher auf der eigenen Festplatte gespeichert. Was aber, wenn die Festplatte defekt ist oder man aus anderen Gründen nicht mehr an sie herankommt? Im solchen Dilemmata vorzubeugen empfiehlt sich eine regelmäßige Datensicherung.
Warum sollte man eine Datensicherung machen?
Der Defekt des Speichermediums ist allerdings nicht der einzige Grund eine regelmäßige Datensicherung durchzuführen. Die Festplatte muss gar nicht defekt und die Daten an sich verloren sein. Vielleicht ist der Zugang nur gerade dann nicht möglich, wenn man ihn benötigt, weil das Datenkabel nicht mitspielt? Oder Windows spielt nach einem vermurksten Update mal wieder verrückt und man kann sich nicht anmelden?
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Datensicherung nützlich ist und vielen Problemen vorbeugen kann. Neben der reinen Sicherung vor Verlust kann es sinnvoll sein, verschiedene Versionen von Dateien zu speichern, beispielsweise, wenn mehrere Personen an einem größeren Projekt zusammenarbeiten und etwas ungewollt überschrieben wurde. So können ältere Varianten wiederhergestellt werden und es ist nicht die gesamte Arbeit verloren.
Datensicherung ist allerdings nicht gleich Datensicherung. Im Folgenden erläutern wir die verschiedenen Möglichkeiten der Sicherung, vom einfachen Dateienbackup bis hin zum Komplettabbild des gesamten Systems.
Welche Arten der Datensicherung gibt es und wozu dienen sie?
Neben dem reinen Defekt des Speichermediums sind Probleme mit dem Betriebssystem die häufigsten Gründe, warum man ein Datenbackup benötigt. Die gängigen Betriebssysteme bieten hierfür Funktionen an, mit denen das gesamte System auf einen früheren Stand zurückgesetzt werden können. Unter Windows sind das die Wiederherstellungspunkte, bei Linux heißt es Systemback und Apple bietet unter MacOS die sogenannten TimeMachine-Backups an. Diese Wiederherstellungspunkte sollten regelmäßig vom User eingerichtet werden, beispielsweise vor der Installation neuer Updates oder andere Software.
Reine Datenbackups benötigen keinerlei zusätzliche Software, sondern beinhalten lediglich das Kopieren von Dateien auf ein weiteres Speichermedium, beispielsweise auf einen USB-Stick, eine externe Festplatte oder auf ein weiteres Endgerät. Seit einigen Jahren ist auch die Cloudspeicherung von Dateien immer beliebter geworden. Hierbei ist ein Blick in die Nutzungsbedingungen des jeweiligen Anbieters angeraten, vor allem wenn man sensible Dateien online sichern möchte. Neben diesen Möglichkeiten kann man die Daten auch auf einen eigenen Server speichern, der beispielweise durch ein RAID-System sicherstellen kann, dass die Daten gespeichert bleiben, selbst wenn eine (oder mehrere) der im Server verbauten Festplatten defekt sind. Wichtig hierbei ist jedoch, dass es sich bei einem RAID-Server nicht um eine Form des Backups handelt, sondern um ein Medium, auf dem ein Backup gesichert werden kann, wenn der dauerhafte Zugriff darauf, von mehreren Personen von überall ermöglicht werden sollte. Jedoch ist dies nicht die üblichste Variante ein Backup zu sichern. Die sicherste Methode ist, ein Backup auf ein externes Speichermedium zu übertragen und dieses sicher z.B. in einem Safe aufzubewahren. Ein Backup ist kein vollwertiges Backup, wenn es permanent am System hängt und von den gleichen Gefahren betroffen sein kann. Beispielsweise ist es nicht damit getan, eine Festplatte an seinem NAS-System anzuschließen um tägliche Filebackups darauf laufen zu lassen. Was passiert, wenn der Blitz ins Gebäude einschlägt, oder das NAS-System mit Malware befallen wird? Schnell bemerkt man, dass dann auch die daran hängende Festplatte von den gleichen Problemen (Schaden durch Kurzschluss oder Malware-Infizierung) betroffen sein kann. Spätestens in solchen Fällen, ist das vermeintliche Backup unbrauchbar.
Sollen jedoch nicht nur einzelne Dateien gesichert werden, sondern ein komplettes Systembackup, kommt man meist nicht um zusätzliche Software herum. Neben den bereits erwähnten Wiederherstellungspunkten können komplette Abbilder des Betriebssystems inklusive sämtlicher installierter Software und persönlicher Daten gespeichert werden. Diese Images können auf einen externen Datenträger gespeichert und dann bei Bedarf auf den Computer aufgespielt werden und ersetzen damit beispielsweise eine Neuinstallation von Windows, Mac oder Linux.
Welche Varianten eines Komplettbackups gibt es?
Bei dieser Backupmethode gibt es verschiedene Varianten. Bei der differenziellen Sicherung werden aufbauend auf einem vorherigen Komplettbackup lediglich die veränderten oder neu hinzugekommenen Dateien erneut abgespeichert. Das reduziert den benötigten Speicherplatz erheblich und hat den Vorteil, dass die Unterschiede zwischen den Backupversionen nur sehr gering sind. Allerdings ist diese Methode bei sehr großen Dateien, die häufig verändert werden (zum Beispiel Virtuelle Maschinen oder Postfachdateien von E-Mail-Programmen), von Nachteil, da die gesamte Datei trotz nur geringer Änderungen komplett neu abgespeichert wird. Der Grund liegt daran, dass virtuelle Maschinen als Dateicontainer (beispielsweise .vhd / .vhdx) abgespeichert werden und E-Mails von Postfächern als .pst oder .mbox. Bei beiden Formen wird eine Art Archiv bzw. Container erstellt, worin sich die Änderungen befinden. Es ist für die Datensicherungs-Software nicht möglich nur den fehlenden Teil zu ergänzen, da z.B. virtuellen Festplatten strukturell komplett anders funktionieren. Dies gilt ebenfalls für Postfach-Dateien. So müssen solche Dateien als ein ganzes betrachtet werden und können auch nur komplett gesichert werden und nicht differenziell.
Bei der inkrementellen Sicherung hingegen werden nur die Dateien oder Teile von Dateien neu gespeichert, die sich seit der letzten inkrementellen Sicherung verändert haben. Daraus folgt ein sehr geringer Speicherbedarf, allerdings aber auch ein höherer Rechenaufwand, da durch die Dateien oft nicht als Ganzes, sondern nur als Teile abgespeichert werden und dadurch das Wiederherstellen aus älteren Backup-Bestandteilen sehr aufwendig sein kann.
Die inkrementelle Sicherung kann auf zwei verschiedene Weisen durchgeführt werden. Bei sogenannten forward deltas wird chronologisch vorgegangen, das heißt, dass die aktuelle Backupversion immer von den vorherigen Versionen abhängig ist und nur unter deren Berücksichtigung aufgerufen werden kann. Diese Backupmethode ist von Vorteil, wenn die Versionsgeschichte der einzelnen Dateien relevant für den Nutzer ist.
Bei den sogenannten reverse deltas hingegen wird die derzeit aktuelle Dateiversion in das vollständige Backup eingebaut. Dies hat den Vorteil, dass der Zugriff auf die aktuellste Backupversion immer, auch ohne Berücksichtigung älterer Versionen, möglich ist. Nachteilig ist jedoch, dass ältere Backupversionen immer unter Berücksichtigung der Inkremente bearbeitet werden muss. Diese Methode ist vor allem dann von Nutzen, wenn die aktuellste Dateiversion am wichtigsten für den Nutzer ist.
Worauf sollte ich bei einer Datensicherung achten?
Ganz allgemein gilt, dass eine regelmäßige Datensicherung in egal welcher Form sinnvoll ist. Je nachdem, wie viele neue oder veränderte Daten anfallen, sollte man sich eine dementsprechende Routine angewöhnen. Die Zeitintervalle können dabei allerdings stark variieren. Während die private Bildersammlung wohl am besten nach dem Urlaub gesichert werden sollte, führen große Unternehmen tägliche, teilweise sogar stündliche Backups durch.
Wenn Sie ein einfaches Datenbackup durchführen, achten Sie darauf, dass Sie nicht einfach eine ältere Sicherung überschreiben, sondern behalten Sie immer mindestens eine Version im kompletten Zustand. Falls bei der Sicherung etwas schief geht, ist zumindest das ältere Backup gesichert.
Generell steigt die Sicherheit der persönlichen Daten mit der Anzahl der vorhandenen Backups auf verschiedenen Medien. Die Wahrscheinlichkeit, dass drei oder mehr Speicherungen gleichzeitig vernichtet werden ist nur sehr gering. Hier muss jeder selbst zwischen Aufwand, etwaigen Kosten und Nutzen abwägen.
Bei einem vollständigen Systembackup helfen Ihnen die jeweiligen Optionen in der Backup-Software und die hier erklärten Begriffe und Methoden zur Datensicherung weiter.
Um dem Verlust Ihres Browserverlaufs und der darin gespeicherten Links vorzubeugen, empfiehlt es sich, auch hiervon ein Backup zu machen. Die gängigen Browser wie Google Chrome oder Mozilla Firefox bieten hierfür ein Benutzerkonto an, das die Lesezeichen und andere Informationen wie installierte Browser-Plugins online beim jeweiligen Hersteller abspeichert. Neben der Sicherung der Daten hat dies auch den Vorteil, dass sie durch einen Login in ihr Benutzerkonto von neuen Geräten aus immer Zugriff auf alle Einstellungen und Lesezeichen haben.
Datensicherung vom IT-Spezialisten
Falls Sie Hilfe bei Ihrer Datensicherung benötigen, helfen wir Ihnen natürlich sehr gerne weiter! Rufen Sie uns einfach an! Als IT-Dienstleister sind wir Ihr Spezialist, wenn es um die Datensicherung wichtiger Daten geht. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie als Unternehmen Komplett-Backups für ihre Clients oder Server-Systeme benötigen oder ob Sie als Privatkunde in ihrem eigenen Heimnetzwerk regelmäßig Datenbackups erstellt haben möchten.
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